30
Mai
2005

non

ich liebe ja die zeit. auch für ihre blogs aber vor allem für ihre in meine richtung tendierende objektivität.
föiletohnist bei der zeit, das wär schon was. sprachlich überzeugen und es -wenn schon nicht politisch unkorrekt- dann wenigstens intellektuell aussprechen. heute morgen aber lese ich diesen beitrag zum französischen non und bin doch bitter enttäuscht; Herr Leicht kommt mir rüber wie ein beleidigter politiker, der an wirklich garnichts mehr glaubt, was einst irgendwie demokratisch gemeint war. er verspottet das französische volk und pauschalisiert die deutschen. und recht hat er auch nicht.

"Das französische Volk kann nicht verlangen, gefragt zu werden. Allein der Staatspräsident kann, wenn er es will (und obwohl er es gar nicht müsste), ein Referendum ausschreiben. Während wir für Deutschland ein Plebiszit von unten, ein Plebiszit als Ausdruck des Volksbegehrens und –willens erörtern, kennt unser westlicher Nachbar allein ein Plebiszit von oben. Nur wenn der Präsident geruhen, es zu fragen, hat der französische Bürger diese Stimme. Und der Präsident fragt, wann es ihm in den politischen Kram passt"

herr leicht ist erstenszweitensdrittensviertens (des, des, des) der auffassung, deutschland hätte oui gerufen, hätte man es gefragt. das non in frankreich und volksabstimmungen überhaupt als innenpolitische mätzchen. ohne bedeutung in einem zwangsläufigen prozess. da mag er ja recht haben, aber was ist mit seinem früheren enthusiasmus? namensgoogeln nach dem autor erfindet einen artikel, ebenfalls aus der zeit, anno 1996, in dem herr leicht zur noch unvollzogenen kränkelnden währungsunion und einem deutsch-französischen krisengipfeltreffen sagt: "Ein Scheitern der Währungsunion, selbst eine Vertagung müßte zu schlimmen Turbulenzen und einem fürchterlichen politischen Rückschlag führen, besonders in Frankreich und in der Bundesrepublik - und zu immensen Spannungen zwischen diesen beiden Staaten. Kohls Warnung - "eine Sache von Krieg und Frieden" - war nicht an den Haaren herbeigezogen." die währungsunion: eine sache von krieg und frieden. aber die verfassung? bedeutungsloses papier, weil nicht auf euronoten gedruckt. ist es eigentlich verboten, geldscheine zu bemalen?
auf der einen seite denke ich, alles wäre wesentlich übersichtlicher, wenn alle ein gesetz hätten, an das sie sich dann auch halten, und dass es darauf ankommt. ganz abgesehen davon, wie hemmungslos es überall von denen, die es gemacht haben, ausgenutzt wird. aber auf der anderen seite kann es doch auch nicht unser ernst sein, wie sich die rechtsprechung in europa entwickelt. es ist schrecklich, der wirtschaft alles zu überlassen, die aus dem leben eine kosten nutzenrechnung macht. euthanasie ist wirtschaftlich.
aber es den juristen überlassen? alles subsumieren und in einen erfahrungsbewerteten sachverhalt pressen? paragraphen zur begründung und nicht den menschenverstand, obwohl er immer globaler sich spannt?
ist eddie stoiber jurist? natürlich. ausserdem hat er die 7. klasse wiederholt und seinen wehrdienst abgebrochen. aber was heisst das schon? mief sagt doch über den charakter gar nichts aus.

23
Mai
2005

das wars dann wohl

da kann ich mich don alphonso nur anschließen:
vielen dank für 7 jahre rotgrün, görhard & joschka.

dies ist fortan (und war schon immer) ein
blog vs cdu

ihr glaubt, angela wird uns nicht blamieren?
ihr glaubt, edmund ist ein kosmopolit?

ihrnichtich

17
Mai
2005

cazzoian society

"La Cazzeria heißt "Die Schwanzgesellschaft", von il cazzo, vulgär für Penis. Das kann nicht gut ausgehen, und so wird auch ein Schwanztyrann (cazzone) von anderen Geschlechtsteilen, darunter dem plebejischen Hintern, gestürzt. Nur prüde Menschen nennen so etwas "politische Pornografie". La Cazzeria ist im Gegenteil ewiges Abbild von Herrschaft und Umsturz, heiliges Wissen der Menschheit."
aus der zeit

16
Mai
2005

"

Ist das tatsächlich eine "dringende Eilmeldung"? Wenn die eine christliche Husche der anderen einen Heiligenschein ins Grab nachwirft? AP hat nicht alle Scheine beisammen."
taz

11
Mai
2005

vollständigkeit fürs internetz halber

buntschreckigkeit

hübsches wort.
gerade in einem text von uwe backes und eckard hesse ("demokratischer verfassungsstaat und politischer extremismus") gefunden. sonst steht da noch:

"der demokratische verfassungsstaat gründet daher nicht auf einem rationalen entwurf, und seine philosophischen grundlagen bilden keine in sich geschlossene systematik. er trägt dem mängelwesen mensch ebenso rechnung wie die letzendliche unergründbarkeit des seienden."

~ da hat wohl jemand zu viel weber gelesen ..

...

»Diese Welt ist zeitweilig und voller Leiden und daher für jeden vernünftigen Gentleman unbewohnbar.«

(His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Praphupada: Bhagavad-Gita wie sie ist, S. 467)
via parka lewis
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